Erinnerung an Luise Büchner

Darmstädter Echo, 17.10.2015

Vor 150 Jahren ist der Allgemeine Deutsche Frauenverein gegründet worden

Die Darmstädter Frauendezernentin Barbara Akdeniz, die Luise-Büchner-Bibliothek und die Luise-Büchner-Gesellschaft hatten geladen, um den Tag zu feiern.
Als bedeutendes Jubiläum in der deutschen Frauenbewegung bezeichnete Agnes Schmidt den Gedenktag vor Gästen im Kennedy-Haus. Auch in Leipzig, dem Geburtsort des ersten großen und überregionalen Frauenvereins, werde gefeiert. Schmidt gab einen geschichtlichen Überblick über die Entstehung des ADF, dessen wichtigster Beschluss das Recht für Frauen auf Erwerbstätigkeit war. Gegründet wurde der Verein von Luise Otto-Peters und Auguste Schmidt am 15.Oktober 1865. Luise Büchner wurde in den Vorstand gewählt.

Die Führerinnen der Frauenbewegung in Deutschland
Die Führerinnen der Frauenbewegung in Deutschland

Erste Veröffentlichung bereits 1855
Die Darmstädter Schriftstellerin gilt als eine der ersten deutschen Frauenrechtlerinnen und engagierte sich schon vor ihrer Tätigkeit im Allgemeinen Deutschen Frauenverein – insbesondere im Bildungsbereich – für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Zu diesem Thema veröffentlichte sie 1855 ein Buch mit dem Titel: „Die Frauen und ihr Beruf“. Die Darmstädter Luise-Büchner-Gesellschaft pflegt und erhält als eingetragener Verein mit 80 Mitgliedern die Erinnerung und organisiert Veranstaltungen, um Wissenschaft und Forschung zur Literatur- und Kulturgeschichte der Frauen zu unterstützen.

Darmstadts Frauendezernentin Barbara Akdeniz erklärte, die Mitarbeit engagierter Frauen sei auch heute gefragt, um die Gleichberechtigung voranzubringen. Was Berufswahl, Aufstiegschancen und Löhne angehe, lägen die Frauen noch immer hinter den Männern. Die Frauenbeauftragte der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Edda Feess, betonte, das Frauenbüro habe die Aufgabe, den Faden, der vor 150 Jahren aufgenommen worden sei, weiterzuspinnen. Sie nannte unter anderem den „Girls’ Day“, bei dem sich Mädchen einen Tag lang über typische „Männerberufe“ informieren können.

In die Welt von Luise Büchner entführte Jutta Schütz, Vorstandsmitglied der Luise-Büchner-Gesellschaft, mit der Lesung aus Büchners Bericht zu einem Frauenkongress in Frankfurt 1876. Zudem wurde das Projekt „Ein Denkmal für Luise Büchner“ vorgestellt, das unter der Schirmherrschaft von Barabara Akdeniz steht.

Edda Feess berichtet, dass es in Darmstadt 60 Denkmäler zu Ehren von Männern gebe, aber nur sieben für bedeutende Frauen. Nach Angaben von Agnes Schmidt ist man auf die Hilfe der Bürger angewiesen. Angedacht seien Benefiz-Veranstaltungen, um Geld einzunehmen. Die Realisierung des Denkmals ist für 2017 geplant.

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